Ich kenne das: Zwischen den Jahren habe ich Zeit, um das alte Jahr zu verabschieden und für das neue Ideen zu sammeln und Pläne zu schmieden. Dann kommt der 31. Dezember und ich spüre, wie etwas in mir ruft: „Ab morgen wird alles anders! Im neuen Jahr startest Du mit X. Am besten auch noch mit Y.“
Das Zeitproblem – nicht zu wenig sondern zu viel Am 1. Januar beruhigt mich mein Verstand sofort damit, dass „morgen“ sowieso immer anders ist als „heute“. Darüber hinaus weiß mein Verstand, dass ein Jahr 365 Tage hat und es keinen logischen Grund gibt, warum der Start von X oder Y am 1. Januar und nicht am 5. Februar sein sollte. Und hier haben wir schon das Zeitproblem, das einigen Vorsätzen für das neue Jahr zugrunde liegt: wenn der Vorsatz für ein ganzes Jahr gefasst wird, bleibt viel Zeit für die Umsetzung. Zu viel Optimismus ist auch nicht gut Wir Menschen neigen dazu, unsere Ziele manchmal etwas zu optimistisch zu formulieren. Das ist an sich noch nicht schlimm, denn je schöner und attraktiver das Ziel ist, desto eher strenge ich mich an (sagen die Motivationspsychologen). Wenn ich allerdings vergesse, realistische Teilerfolge einzuplanen, wird es nichts mit der gesunden Ernährung oder der täglichen Meditation. Positiv schlägt negativ Finger weg von negativ formulierten Zielen („ich möchte nicht mehr rauchen“). Bleibt positiv und überlegt Euch, was eigentlich hinter der Negation steht („ich möchte gesund bleiben, lasse Nikotin ab sofort weg und verbringe Pausen mit X und Y“). Kleine Schritte Ich habe mir angewöhnt, in sehr kleinen Schritten zu denken. Wenn ich mir vornehme „am 1. Januar meditierst Du 10 Minuten vor dem Frühstück“, dann funktioniert das eher, wenn:
Eine solche Liste lässt sich sehr umfassend gestalten. Je umfassender die Liste, umso eher werde ich tatsächlich 10 Minuten meditieren. Denn ich habe vorher bereits optimale Bedingungen geschaffen. Die Liste hilft auch gegen die „Ja, aber…“ Einwände, die der innere Schweinehund, der Perfektionist oder all die anderen Bewohner meines Kopfes gerne vorbringen. Einfach machen, einfach ausprobieren sind sehr gute Gegengifte für diese Stimmen. Vielleicht lässt sich Dein Ziel gemeinsam mit anderen erreichen? Das könnte für sportliche Ziele ebenso gelten wie für Entspannung, Meditation oder eine Ernährungsumstellung. Manche Menschen schaffen ein Commitment (also eine Verpflichtung sich selbst gegenüber) damit, dass sie dem Freundeskreis von ihrem Vorsatz erzählen. Was funktioniert für Dich am besten? Probiere es aus, nur durch eigenes Erleben sammelst Du die entsprechende Erfahrung. Und noch ein Zeitproblem Manchmal glauben wir, dass es schneller gehen müsste mit dem Erreichen des Ziels. Die innere Uhr können wir mit der wissenschaftlichen Erkenntnis neu justieren, dass unser Gehirn und unser Körper eine gewisse Zeit benötigen, bis aus einer neuen Tätigkeit eine Gewohnheit wird. Wenn wir uns erlauben, es nicht sofort schaffen zu müssen, wenn uns klar ist, dass es nicht immer funktionieren wird, dann bleiben wir offen für diese Erfahrung. Und können aus dieser Erfahrung lernen, es beim nächsten Mal anders, vielleicht auch besser zu machen. Ein Gedanke zum Schluss Jeder Tag ist genauso gut wie der 1. Januar, um Neues zu beginnen, Bestehendes zu verändern und Altes loszulassen. Wenn Du die festliche Stimmung eines 31. Dezembers benötigst, um etwas Neues zu starten, dann plane einfach eine kleine Feier (egal wann, wie und mit wem). Feier die alte Gewohnheit. Würdige und verabschiede sie genussvoll und freue Dich auf das Neue, das am nächsten Tag mit dem ersten kleinen Schritt beginnt. Anregungen
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Über michMein Name ist Nadine Brockel. Ich bin Coach, Trainerin und Beraterin. Hier gebe ich Impulse, Anregungen und teile Ideen. Meine Blogbeiträge schreibe ich im "kollegialen Arbeits-Du", das in den Sozialen Medien gerne verwendet wird. Archiv
April 2023
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