Das Schülerpraktikum steht an und ihr möchtet euer Kind unterstützen? Ich habe hier einige Anregungen für euch. Sie sind persönlich, d.h. sie haben für mich und mein Kind funktioniert. Probiert das aus, von dem ihr glaubt, dass es auch für euch und euer Kind hilfreich sein könnte.
Respektieren Die Entscheidung, wo euer Teenager sein Praktikum machen möchte, liegt bei ihm/ihr. Euer Kind wird in jedem Fall wertvolle Erfahrungen machen, auch wenn es später nicht in diesem Beruf arbeiten wird. Es geht darum, mit Spaß die ersten Erfahrungen im Job zu sammeln. Spaß und Motivation kommen von selbst, wenn wir das tun, was wir wirklich wirklich wollen. Vertraut darauf, dass euer Kind jetzt (noch) weiß, was ihm/ihr Spaß macht. Und lasst es darauf seinen Berufs- und Lebensweg aufbauen. Da sein Das wird Eltern leicht fallen: Wir sind ständig da – auch und vor allem dann, wenn unsere Kinder ihre Ruhe haben wollen. Mit „da sein“ meine ich: hört zu, wenn euer Kind von den Vorbereitungen zum Schülerpraktikum erzählt, kommentiert und bewertet sparsam. In der Schule wird nicht nur das Schreiben von Bewerbungsunterlagen geübt sondern in der 8. Klasse auch eine Potenzialanalyse durchgeführt. Kommt mit eurem Kind ins Gespräch: Wie war der Tag der Potenzialanalyse? Wie findest Du das Ergebnis? Was hast du Neues an dir entdeckt? Machen lassen Ich gebe es zu: Dieser Punkt fällt mir als Coach manchmal schwer. Gleichzeitig weiß ich, dass mein Sohn seine eigenen Erfahrungen machen soll (und muss) und nur so etwas lernt. Deshalb habe ich ihn sein Anschreiben und den Lebenslauf alleine schreiben lassen. Danach habe ich folgende Fragen gestellt:
Die Antworten auf diese Fragen helfen beim Verfassen des Anschreibens. So wird es persönlich. Und jetzt dürfen natürlich auch wir Eltern unterstützen und vielleicht kürzere Sätze empfehlen. Aushalten Die Bewerbung wurde abgegeben. Jetzt heißt es Warten. Und das kann ich mit meiner Ungeduld (ok, eine meiner Schwächen) nur schwer vereinbaren. Der Weg meines Sohnes war tatsächlich zu warten. Keine 2. Bewerbung schreiben, keine weitere Recherche zu Praktikumsplätzen. Mein erwachsener Verstand und meine Jobcoach-Kompetenz schrien zwar regelmäßig in meinem Kopf „Er soll sich weiter bewerben, sonst hat er später nix“, „Er könnte wenigstens mal nachfragen, ob die Bewerbung beim Ansprechpartner angekommen ist“ usw. usw. Egal, ob es das Warten oder etwas anderes ist: Ich empfehle Eltern das auszuhalten. Denn es sind unsere innere Stimmen. Sie mögen Recht haben oder nicht. Es ist nicht unser Praktikum, es ist nicht unsere Erfahrung. Geteilte Verantwortung Ihr helft eurem Teenager vielleicht am besten, wenn die Verantwortung klar ist: Als Eltern steht ihr auf Abruf parat, um Fragen zu beantworten und im Bewerbungsprozess zu unterstützen. Die Verantwortung, einen Praktikumsplatz zu suchen und wie die Bewerbung erfolgt, liegt bei eurem Kind. Euer Kind wird stolz sein, wenn es eine Zusage bekommt. Weil es den Weg alleine geschafft hat. Das gibt Selbstvertrauen und motiviert. Meine Sprache, deine Sprache Für Erwachsene gibt es jede Menge Vorlagen im Internet für Bewerbungen. Ich empfehle:
Für Jungseltern gibt es abschließend noch einen Bonustipp: Bei Hobbies darf im Lebenslauf ruhig „Gaming“ oder „Computerspiele“ stehen. Es gehört zur Lebenswelt der Jugendlichen dazu und auch hier werden Kompetenzen vermittelt, die es in der echten Welt braucht: Absprachen im Team, Beziehungen aufbauen (mein Sohn hat einen Gamingfreund aus Hamburg), Strategien entwickeln. Ich hoffe, ihr könnt die eine oder andere Anregung ausprobieren. Ich wünsche Euren Kindern viel Spaß beim Schülerpraktikum!
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Über michMein Name ist Nadine Brockel. Ich bin Coach, Trainerin und Beraterin. Hier gebe ich Impulse, Anregungen und teile Ideen. Archiv
September 2020
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