In den Bewerbungscoachings, die ich begleite, erlebe ich es immer wieder: Hoch qualifizierte und sozial kompetente Menschen zweifeln an sich selbst. Wenn ich mit Ihnen Stärken und fachliche Kompetenzen herausarbeite, haben sie oft Tränen in den Augen. Wie konnte es so weit kommen? Bei den Klienten gab es davor immer eine berufliche Phase mit komplett fehlendem oder ausschließlich negativem Feedback. Diese führte entweder zur Kündigung seitens des Mitarbeiters oder man trennte sich bereits in der Probezeit. Weniger als 6 Monate reichen aus, um einen Menschen so zu schwächen, dass er an sich zweifelt und seine Stärken nicht mehr wahrnehmen und annehmen kann! Ob bewusst oder unbewusst: Die Vorgesetzten gaben gar kein Feedback oder konzentrierten sich ausschließlich auf das, was gerade nicht gut läuft. Die Reaktionen der Mitarbeiter darauf sind sehr ähnlich: sie strengen sich noch mehr an, setzen sich noch mehr unter Druck, wollen es noch perfekter machen. Das führt in eine physische und psychische Überlastung, es passieren Fehler oder der Mitarbeiter wird krank. Natürlich wissen wir alle, dass das die schlechteste Art der Führung ist. Doch wie lässt sich das ändern? Wie oft soll man loben und vor allem: was? Von Blumen und Bienen Ob, wie und was gelobt wird, lernen wir in der Kindheit von Eltern und Lehrern. Glücklich sind die Menschen, die in einem wertschätzenden, positiven Elternhaus groß wurden. Vielleicht gab es sogar Lehrer, die empathisches Feedback gaben. Ist das die Regel? Ich fürchte nein. In der Schule startet man mit Blumen, Fleißbienchen oder Sternen, um Grundschulkinder zu motivieren. In der weiterführenden Schule herrscht dann Bienensterben, Blumen werden nicht mehr gesät und nach den Sternen sollte man dort auch nicht greifen. Jeder erinnert sich an die mit Rotstift markierten Fehler. Vielleicht gab es auch mal ein „gut gemacht!“ als Kommentar, aber an wie viele positive Kommentare erinnern wir uns? Richtig loben: Nach den Sternen greifen Jeder Mensch benötigt positives Feedback. Wir sind Herdentiere und möchten uns versichern, dass wir ein wertvolles Mitglied der (Büro-)Gemeinschaft sind. Die folgenden Schritte sind unerlässlich, um ein regelmäßiges positives Feedback zu geben:
Wichtig ist, dass es nicht allein um Ihre Bewertung der Situation geht. Was für eine Führungskraft selbstverständlich sein mag, kann für einen Mitarbeiter mit einer großen Anstrengung verbunden sein. Finden Sie einen guten Mittelweg. Integrieren Sie positives Feedback in den Unternehmensalltag und warten Sie nicht auf das nächste Mitarbeitergespräch. Streichen Sie „Ja, gut gemacht, aber…“ Sätze aus Ihren Feedbackgesprächen. Wenn Sie ein konstruktives Feedback haben, trennen Sie es vom positiven. Machen Sie Ihre Mitarbeiter zu Stars, die im ganzen Unternehmen strahlen.
Denn das ist Ihre Aufgabe als Führungskraft und wird auf Sie zurückstrahlen.
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Über michMein Name ist Nadine Brockel. Ich bin Coach, Trainerin und Beraterin. Hier gebe ich Impulse, Anregungen und teile Ideen. Archiv
September 2020
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