Woran ich gemerkt habe, dass ich letztes Jahr 50 geworden bin? Nein, nicht an den Glückwünschen. Sondern daran, dass mich mangelhaft digitalisierte Prozesse immer mehr nerven.
Beispiele gefällig? Starten wir mit den Einladungen zu Vorsorgeterminen durch Krankenkasse und Kassenärztliche Vereinigung, ein sicheres Zeichen, dass ich wirklich 50 bin. Ich bekam Briefpost mit einem Terminvorschlag zur Vorsorgeuntersuchung. Das finde ich sehr gut, weil es bestimmt Menschen gibt, die solche Untersuchungen nicht im Blick haben. Vor dem Termin wollte ich meine Fachärztin sprechen, somit sagte ich den Termin ab. Das war ein Fehler. Nach dem Facharzttermin wollte ich einen neuen Vorsorgetermin vereinbaren. Der alte Zugangscode für die Website war nicht mehr gültig, weil...ja genau, weil ich den Termin abgesagt hatte. Also neuen Initiativtermin vereinbaren. Aber das geht auf der Website nicht. Man kann nur angeben, dass man einen Termin möchte. Dieser wird dann, mit einigen Tagen Verzögerung, zwar per Email vergeben. Aber: falls der Termin nicht passt, kann ich ihn nicht ändern. Weil, ja genau, ich mit der Email keinen Zugangscode erhalte. Den bekomme ich wieder, richtig, per Briefpost kurz vor dem Termin (der erst in 2 Monaten ist). Möchte ich den Termin verschieben, muss ich per Email den Zugangscode erfragen. Gesagt, getan. Zugangscode erhalten, Termin auf der Website geändert und von Juni auf April vorverlegt. Terminbestätigung per Email erhalten mit dem Hinweis, ich solle das Einladungsschreiben für den ursprünglichen Termin (Juni) zum Termin mitbringen. Ein Schreiben, dass ich ja erst kurz vor dem Junitermin erhalten werde. Anstatt jetzt in meine TARDIS zu steigen (Grüße an alle Dr. Who Fans), schreibe ich also eine Email und bitte um eine Bestätigung, dass ich auch ohne Schreiben zum Termin kann. Gleichzeitig skizziere ich kurz den Prozess, biete bescheiden und freundlich Lösungen an und hinterfrage, wieso Patienten vier Mal aktiv werden müssen, um einen Termin zu erhalten. Wie die Geschichte ausgegangen ist? Es gab ein halbes Happy End: Ich kann auch ohne das Einladungsschreiben zum Termin (hurra!), am Prozess könne man aber nichts ändern, weil gesetzlich so festgelegt. Letzteres halte ich für eine Schutzbehauptung. Ich möchte nicht glauben, dass ein Gesetz festlegt, dass Patienten nicht direkt mit Zugangscode Zugriff auf den Kalender eine Vorsorge-Einrichtung erhalten können, um direkt einen Termin auszuwählen. Stattdessen wählen Mitarbeiter der Verwaltung willkürlich einen Termin aus, von dem niemand weiß, ob der Patient ihn wahrnehmen kann. Meine Arbeitshypothese lautet, dass das eigentlich Wichtige nicht die Einladung sondern der Anamnesebogen ist. Der sollte vorab ausgefüllt werden. Wenn ihr euch jetzt fragt, warum es den nicht auch direkt online zum Ausfüllen gibt...ach, lassen wir das. Wie ihr meinen Fehler vermeiden könnt? Ganz einfach: falls ihre eine solche Einladung bekommt, den Termin nicht absagen sondern so weit in die Zukunft umbuchen, dass ihr Zeit für einen eventuellen Facharzttermin habt. Dann bleibt der Zugangscode gültig. Welche Fehler ich im Prozess sehe:
Welche Lösungen ich angeboten habe:
Wie geht es euch mit der Digitalisierung im beruflichen und privaten Alltag? Was nervt, was funktioniert gut? Hinterlasst gerne einen Kommentar dazu.
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Über michMein Name ist Nadine Brockel. Ich bin Coach, Trainerin und Beraterin. Hier gebe ich Impulse, Anregungen und teile Ideen. Meine Blogbeiträge schreibe ich im "kollegialen Arbeits-Du", das in den Sozialen Medien gerne verwendet wird. Archiv
April 2023
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